Der Hoffmannhausrat hat sich bewährt. Regelmäßige Treffen alle sechs bis acht Wochen macht es für die Jugendlichen zur guten Angewohnheit, sich über ihre Anliegen auszutauschen und dafür einzustehen. Seit 2013 gibt es zusätzlich ein zweitägiges Beteiligungsseminar (BTS), das jeweils im November im einrichtungseigenen Ferienhaus auf dem Höchsten stattfindet. Die Jugendlichen haben dann Gelegenheit, ihre Themen ausführlich miteinander zu diskutieren. Sie verbringen den Abend gemütlich am Lagerfeuer, was eine besondere Atmosphäre schafft. In einem Protokoll wird das BTS zusammengefasst, so dass alle Mitarbeiter über aktuelle Anliegen informiert sind. Wichtige Themen werden in der Gruppenleiter- oder Erzieherbesprechung weiter behandelt. Durchgeführt wird das BTS von Bereichsleiter Christoph Lutz gemeinsam mit zwei Lehrerinnen der Hoffmannschule und ca. 15 jugendlichen Sprechern oder Vertretern der Tages- und Wohngruppen sowie der Schülermitverwaltung.
In fast zwei Jahrzehnten hat der Hoffmannhausrat viel bewirkt und nachweislich zur Veränderung beigetragen: Durch Initiative der Jugendlichen wurde ein zweites Netz auf der Fußballwiese angeschafft und damit die „Fluchtmöglichkeit“ des Balles begrenzt. Ausgangszeiten wurden verändert, Handyregeln vereinbart, ein Konzept für Zimmerdurchsuchungen mit klarem Vorgehen verabschiedet und ein „Beschwerdewesen“ mit Karten, einem Formular und einer Beschwerdebox eingeführt. Diesen Prozess wollen wir weiterhin unterstützen, so dass die Jugendlichen durch die positive Erfahrung der Gruppenvertretung auch für ihre eigene Zukunft Hoffnung schöpfen. Der vertrauensvolle Umgang mit den Mitarbeitern und der gegenseitige Respekt untereinander lässt ihre inneren Kräfte wachsen. Dies hilft ihnen, ihren eigenen Weg mutig zu beschreiten und sich auf Entwicklungsschritte einzulassen, die ihnen abverlangt werden.
Bernd Riekert
